Da die Sommerlager der Pfadistufe von der ersten in die letzte Sommerferienwoche verschoben wurden, machte die Piostufe in der ersten Sommerferienwoche eine Projektwoche, damit die Jugendlichen, die im August eine Lehre anfangen, trotzdem noch ein Pfadierlebnis haben.
Der erste Tag:
Am Montag haben wir uns alle vor dem Coop getroffen und danach wurden sie instruiert, dass sie jeden Morgen unser Mittagessen einkaufen dürfen. Ihnen wurde immer das Tagesbuch mitgeteilt.
Am Montag haben wir im Wald die verschiedenen Seilarten und deren Verwendungszweck angeschaut. Sie wurden auch im richtigen Umgang mit dem Kletter- und Seilbaumaterial der Abteilung geschult.
Als sie die nötigen Informationen hatten, um mit dem Material arbeiten zu können, haben wir zum Üben eine Seilbrücke gebaut – einmal mit Seilbaumaterial und einmal ganz ohne Zusatzmaterial.
Nach dem Mittagessen waren wir dann soweit und haben uns an das eigentliche Tagesziel gemacht und mit dem am Morgen erlernten Wissen eine tolle Seilbahn gebaut.
Der zweite Tag:
Der Dienstag stand ganz im Zeichen der Prävention sexueller Ausbeutung (PSA).
Am Morgen nach dem obligaten Mittageseinkauf hatten wir einen Workshop mit der Jugendfachstelle Lyss als Einstieg in das Thema.
Am Nachmittag haben wir das Thema dann selbstständig noch etwas vertieft, mit dem Schwerpunkt auf die Pfadi. Die Jugendlichen haben sich damit befasst, wo überall Stellen sind, an denen sich Berührungen im Spiel nicht gehören und wo man aufpassen muss.
Sie durften auch alle jeweils eine Silhouette ausmalen, die sie widerspiegelte, und eine, die das andere Geschlecht darstellt – mit Rot, wo Tabuzonen sind, und Orange, wo es noch okay ist, aber man aufpassen sollte. Wir verglichen die verschiedenen Ergebnisse und thematisierten die Unterschiede zwischen der eigenen Wahrnehmung und der Einschätzung des anderen Geschlechts.
Um das theorielastige Thema etwas lebendiger zu gestalten, machten wir zwischendurch immer wieder Spiele und besprachen danach die heiklen Momente oder die Möglichkeiten, die das Spiel bietet, um die intimen Grenzen eines anderen auszutesten.
Den Jugendlichen wurde bewusst, dass der Siegergedanke auch bei banalen Spielen die Toleranz gegenüber heiklen Situationen drastisch erhöht.
Der dritte und vierte Tag:
Am Mittwoch und Donnerstag haben wir dem Förster im Wald geholfen.
Wir durften im Hasensprung in Aarberg die Äste von einem Waldweg zurückschneiden und das Seeli entbuschen.
Den Pios wurde das richtige Astschneiden gezeigt, sodass der Baum nicht verletzt wird und weiterwachsen kann.
Den Jugendlichen hat es so viel Spaß gemacht, dass wir das Tagesziel jeweils schon am Mittag erreicht haben, sodass wir dann den Nachmittag jeweils mit Spielen und Spaß beim Waldhaus verbringen konnten.
Auch an die anderen Menschen wurde gedacht, und so kommt es, dass an der Feuerstelle beim See eine große Menge angespitzter Brätlistäcke aufgetaucht sind.
Der krönende Abschluss:
Am Freitag wäre es draußen an den Felsen zum Klettern gegangen.
Das Wetter zwang uns leider, das Ganze in eine Halle zu verlegen, was den Spaß jedoch nicht schmälerte.
Nach einem Aufwärmen und einer professionellen Instruktion durften die Jugendlichen unter Aufsicht der Leitenden (alle mit Klettererfahrung) an den vorinstallierten Seilen klettern.
Wir hatten viel Spaß und alle haben etwas gefunden, das sie auch bis ganz nach oben geschafft haben.